Was ist Osteopathie?

Der Ausdruck Osteopathie ist auf das Altgriechische zurückzuführen, osteon für Knochen und pathos für Leiden.
Die Osteopathie als Behandlungskonzept ist heutzutage, war aber auch schon immer viel mehr als nur das Behandeln von „Knochen-leiden“.
Unter dem Begriff Osteopathische Medizin versteht man verschiedene Krankheits- und Behandlungskonzepte.

In den USA bedeutet osteopathy das Behandeln nach einem Therapiekonzept das der Arzt Andrew Taylor Still 1885 ins Leben rief.
In Deutschland kann man die Osteopathie an Ausbildungsinstitutionen erlernen oder Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor oder Master belegen.
Die berufs- oder gewerbsmäßige Heilkunde ist nur approbierten Ärzten oder Heilpraktikern erlaubt. Meist bedienen sich diese zur Behandlung nur den bloßen Händen.

Vorgehensweise und Ziele der Behandlung

Die Osteopathie wird in drei Systeme eingeteilt:

  1. Das parietale System bezieht sich auf den Bewegungsapparat.
  2. Auf die inneren Organe bezogen ist das viszerale System.
  3. Im craniosacralen System wird der Schädel, das Rückenmark und das Nervensystem, das sich zwischen Cranium (Schädel) und Sacrum (Kreuzbein) befindet, behandelt.

Ziel der osteopathischen Behandlung ist es, störende Faktoren, die den Körper krank machen, zu lindern oder aufzulösen, die Gelenkbeweglichkeit und die Mobilität der Faszien (Bindegewebe) zu fördern, auf Störungen der inneren Organe positiv einzuwirken, sowie die Statik des Körpers zu verbessern.
Dazu bedient sich die Osteopathie den Selbstheilungskräften des Körpers und bringt mit diesen und der Behandlung einen Prozess der Selbstheilung und Homöostase (Gleichgewicht) in Gang.

Vielfältigkeit an Techniken

Der Osteopath hat die Möglichkeit durch eine Vielzahl an Techniken individuell und ganzheitlich den Patienten unter Berücksichtigung des Befundes zu behandeln.
Neben dem Bewegungsapparat spielen auch die Ernährung, sowie psychische und soziale Lebensfaktoren eine zentrale Rolle.
Grundsätzlich ist es möglich bei allen funktionalen Beschwerden des Bewegungsapparates bei Patienten jeglichen Alters die Osteopathie anzuwenden.

Die Grenzen der Osteopathie liegen bei schweren und akuten Erkrankungen oder Infektionen, dazu gehören auch Brüche, Unfälle, Wunden, Tumorerkrankungen und psychische Erkrankungen.
Bei diesen Erkrankungen kann die Osteopathie jedoch unterstützend helfen.

Indikationen der Therapie

Bewegungsapparat
Akute und chronische Beschwerden am Bewegungsapparat:

  • Rückenschmerzen
  • Ischias oder Hexenschuss
  • Gelenk- Sehnen- und Muskelschmerzen
  • Tennisellenbogen
  • Fersensporn etc.

Gelenkblockaden

  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Migräne
  • Spannungskopfschmerzen
  • Bandscheibenprobleme etc.

Hals-Nasen-Ohren-Bereich sowie Zahnmedizin

  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Chronische Mittelohrentzündung
  • Mandelentzündung
  • Schwindel, Tinnitus
  • Kiefergelenksproblematik (Zähneknirschen) und Schmerzsymptome ausgehend vom Kiefergelenk

Innere Medizin

  • Funktionelle Verdauungsprobleme
  • Magenbeschwerden
  • Sodbrennen
  • Organsenkung
  • Operationsfolgen wie Narben, Verwachsung
  • Schmerzen, Schmerzsyndrome in Brust- und Bauchraum
  • Chronische Blasenentzündung
  • Inkontinenz
  • funktionelle Atemwegsbeschwerden

Wird meine Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen die Behandlung.
Private Kassen übernehmen in der Regel die Behandlungskosten.